Guinness World Record Attempt – Ein ausführlicher Wüstenbericht
17. Oktober 2019Tag 5 der Bridgestone World Solar Challenge
18. Oktober 2019Mit der Sonne, gegen die Zeit
Heute steht uns der härteste Tag der gesamten Bridgestone World Solar Challenge 2019 bevor. Die erste Hälfte der 1200 Kilometer langen Etappe von Tennant Creek nach Coober Pedy haben wir gestern erfolgreich gemeistert, aber jetzt müssen wir die gleiche Strecke nochmal hinter uns bringen und das mit deutlich niedrigerer Batterieladung. Im Grunde ist es dieser Tag, auf den unser Team schon monatelang hinarbeitet.
Die Vorgaben der BWSC sind klar. Bis 16:30 Uhr sollten alle Teams den Ladestopp bei Coober Pedy erreichen, danach kommt es zu Punktabzügen. Wer bis 17 Uhr nicht ankommt, kann sich hier schon komplett aus dem Rennen verabschieden. Kein Wunder also, dass die Stimmung im Team heute Morgen alles andere als entspannt ist.
Die Abfahrt der drei Cruiser Teams von Stuarts Well beginnt wie immer morgens um acht Uhr. IVE und Sunswift fahren um Punkt acht von der Raststätte ab. Wir müssen uns noch drei Minuten lang gedulden, die wir gestern Abend zu spät angekommen sind und die jetzt nachgeholt werden müssen. Aber dann macht sich auch der thyssenkrupp SunRiser wieder auf den Weg. Die Fehler von gestern wurden inzwischen behoben und bei Abfahrt scheint alles beim SolarCar wieder rund zu laufen. Trotzdem blicken wir alle wie gebannt auf die Werte, die uns unser Auto auf allen möglichen Bildschirmen zukommen lässt, dass auch ja alles im grünen Bereich bleibt. Denn heute darf nun wirklich nichts schiefgehen.
Aber genau dazu kommt es. Noch bevor wir den 180 Kilometer entfernten Checkpoint bei Kulgera anfahren können, fällt einer der Motoren aus. Bei einem Stopp am Straßenrand wird versucht, diesen neu einzulesen und so wieder in den Griff zu bekommen, aber auch diese Maßnahme löst das Problem nicht. Am Ende bringt nur einer der beiden Radnarbenmotoren das SolarCar zum Checkpoint; der andere wird zuletzt gar nicht mehr genutzt. Im Anschluss an den Checkpoint muss einer der Wechselrichter komplett ersetzt werden.
Die Arbeiten kosten uns etwa eine Viertelstunde, aber dann läuft das Auto wieder. Die Zeit läuft uns jetzt schon davon, auch wenn noch nicht einmal Mittag ist. Jedem im Team steht die Anstrengung ins Gesicht geschrieben, wobei alle das Gleiche denken: Jetzt bloß nichts anbrennen lassen.
Kurz hinter Kulgera begrüßt uns ein großes Schild am Straßenrand, mit „Welcome to South Australia“. Nach fast vier langen Wochen lassen wir das Northern Territory endgültig hinter uns. Das erfordert einige Umstellungen, wie zum Beispiel die zulässige Höchstgeschwindigkeit, die nun nur noch 110 statt 130 km/h beträgt. Auch die Uhren sollten eine Stunde vorgestellt werden, was wir mit unseren aber nicht tun, denn die Abläufe des Rennens werden nach wie vor in Darwin Time gemessen.
Heute steht uns der härteste Tag der gesamten Bridgestone World Solar Challenge 2019 bevor. Die erste Hälfte der 1200 Kilometer langen Etappe von Tennant Creek nach Coober Pedy haben wir gestern erfolgreich gemeistert, aber jetzt müssen wir die gleiche Strecke nochmal hinter uns bringen und das mit deutlich niedrigerer Batterieladung. Im Grunde ist es dieser Tag, auf den unser Team schon monatelang hinarbeitet.
Die Vorgaben der BWSC sind klar. Bis 16:30 Uhr sollten alle Teams den Ladestopp bei Coober Pedy erreichen, danach kommt es zu Punktabzügen. Wer bis 17 Uhr nicht ankommt, kann sich hier schon komplett aus dem Rennen verabschieden. Kein Wunder also, dass die Stimmung im Team heute Morgen alles andere als entspannt ist.
Die Abfahrt der drei Cruiser Teams von Stuarts Well beginnt wie immer morgens um acht Uhr. IVE und Sunswift fahren um Punkt acht von der Raststätte ab. Wir müssen uns noch drei Minuten lang gedulden, die wir gestern Abend zu spät angekommen sind und die jetzt nachgeholt werden müssen. Aber dann macht sich auch der thyssenkrupp SunRiser wieder auf den Weg. Die Fehler von gestern wurden inzwischen behoben und bei Abfahrt scheint alles beim SolarCar wieder rund zu laufen. Trotzdem blicken wir alle wie gebannt auf die Werte, die uns unser Auto auf allen möglichen Bildschirmen zukommen lässt, dass auch ja alles im grünen Bereich bleibt. Denn heute darf nun wirklich nichts schiefgehen.
Aber genau dazu kommt es. Noch bevor wir den 180 Kilometer entfernten Checkpoint bei Kulgera anfahren können, fällt einer der Motoren aus. Bei einem Stopp am Straßenrand wird versucht, diesen neu einzulesen und so wieder in den Griff zu bekommen, aber auch diese Maßnahme löst das Problem nicht. Am Ende bringt nur einer der beiden Radnarbenmotoren das SolarCar zum Checkpoint; der andere wird zuletzt gar nicht mehr genutzt. Im Anschluss an den Checkpoint muss einer der Wechselrichter komplett ersetzt werden.
Die Arbeiten kosten uns etwa eine Viertelstunde, aber dann läuft das Auto wieder. Die Zeit läuft uns jetzt schon davon, auch wenn noch nicht einmal Mittag ist. Jedem im Team steht die Anstrengung ins Gesicht geschrieben, wobei alle das Gleiche denken: Jetzt bloß nichts anbrennen lassen.
Kurz hinter Kulgera begrüßt uns ein großes Schild am Straßenrand, mit „Welcome to South Australia“. Nach fast vier langen Wochen lassen wir das Northern Territory endgültig hinter uns. Das erfordert einige Umstellungen, wie zum Beispiel die zulässige Höchstgeschwindigkeit, die nun nur noch 110 statt 130 km/h beträgt. Auch die Uhren sollten eine Stunde vorgestellt werden, was wir mit unseren aber nicht tun, denn die Abläufe des Rennens werden nach wie vor in Darwin Time gemessen.
Der Härtetest für Team und SolarCar
Nun kommt bis Coober Pedy kein einziger Zwischenstopp mehr; das Rennen wir zu einer einzigen Ausdauerprüfung. Zum Ende hin wird die Batterie immer schwächer. Die Komplikationen des Tages, sowie ungünstige Wetterlagen mit Wolken und Wind, haben den tkSR stärker beeinflusst als gedacht.
Nun wird es richtig heikel und beim Team steigt mit jeder Minute die Nervosität. So wird jetzt schon gefunkt: Schaffen wir es überhaupt bis 17 Uhr? Zuerst fallen die Antworten noch positiv aus, aber gleichzeitig muss unser SolarCar die Geschwindigkeit immer weiter drosseln, von 80 auf 70 und bis runter auf 60 km/h. Die Ankunftszeit von 16:30 erscheint immer unrealistischer. Und auch 17 Uhr, sagen jetzt viele, wird knapp.
Was tun? Die Fahrer im SolarCar melden immer niedrigere Batteriestände, die schon sehr nahe an die Schmerzensgrenze reichen. Gleichzeitig blickt der Rest des Teams zähneknirschend auf die verbleibende Strecke. 50 Kilometer sind es irgendwann noch, das sollte doch wohl zu schaffen sein. Gleichzeitig läuft uns aber auch die Zeit davon. Die letzte Deadline rückt immer näher.
Es gäbe da noch eine Möglichkeit. Wenn wir den tkSR in den Anhänger verladen, könnte dieser mit Höchstgeschwindigkeit nach Coober Pedy flitzen und somit die Etappe noch rechtzeitig abschließen. Wir würden dann in der Wertung nach hinten fallen, wären aber nicht komplett ausgeschieden.
40 Kilometer noch. Dann 35. Irgendwann wird klar: Der tkSR schafft es nicht aus eigener Kraft. Der gelbe Hänger fährt an die Spitze des Konvois, hält an und wird sofort fürs Einladen des Autos bereit gemacht. Minuten später kommt der tkSR am Haltepunkt an, wird verladen und verspannt, der Hänger umgehend wieder verriegelt. Weniger als eine halbe Stunde bleibt nun, bis wir spätestens ankommen müssen und das Zittern beginnt von Neuem.
Im Wettlauf mit der Zeit schießt unser Konvoi nach Coober Pedy. Als unser Konvoi beim Checkpoint vorfährt melden wir uns umgehend bei den anwesenden Event Officials. Es ist jetzt 16:55 Uhr.
Nun kommt bis Coober Pedy kein einziger Zwischenstopp mehr; das Rennen wir zu einer einzigen Ausdauerprüfung. Zum Ende hin wird die Batterie immer schwächer. Die Komplikationen des Tages, sowie ungünstige Wetterlagen mit Wolken und Wind, haben den tkSR stärker beeinflusst als gedacht.
Nun wird es richtig heikel und beim Team steigt mit jeder Minute die Nervosität. So wird jetzt schon gefunkt: Schaffen wir es überhaupt bis 17 Uhr? Zuerst fallen die Antworten noch positiv aus, aber gleichzeitig muss unser SolarCar die Geschwindigkeit immer weiter drosseln, von 80 auf 70 und bis runter auf 60 km/h. Die Ankunftszeit von 16:30 erscheint immer unrealistischer. Und auch 17 Uhr, sagen jetzt viele, wird knapp.
Was tun? Die Fahrer im SolarCar melden immer niedrigere Batteriestände, die schon sehr nahe an die Schmerzensgrenze reichen. Gleichzeitig blickt der Rest des Teams zähneknirschend auf die verbleibende Strecke. 50 Kilometer sind es irgendwann noch, das sollte doch wohl zu schaffen sein. Gleichzeitig läuft uns aber auch die Zeit davon. Die letzte Deadline rückt immer näher.
Es gäbe da noch eine Möglichkeit. Wenn wir den tkSR in den Anhänger verladen, könnte dieser mit Höchstgeschwindigkeit nach Coober Pedy flitzen und somit die Etappe noch rechtzeitig abschließen. Wir würden dann in der Wertung nach hinten fallen, wären aber nicht komplett ausgeschieden.
40 Kilometer noch. Dann 35. Irgendwann wird klar: Der tkSR schafft es nicht aus eigener Kraft. Der gelbe Hänger fährt an die Spitze des Konvois, hält an und wird sofort fürs Einladen des Autos bereit gemacht. Minuten später kommt der tkSR am Haltepunkt an, wird verladen und verspannt, der Hänger umgehend wieder verriegelt. Weniger als eine halbe Stunde bleibt nun, bis wir spätestens ankommen müssen und das Zittern beginnt von Neuem.
Im Wettlauf mit der Zeit schießt unser Konvoi nach Coober Pedy. Als unser Konvoi beim Checkpoint vorfährt melden wir uns umgehend bei den anwesenden Event Officials. Es ist jetzt 16:55 Uhr.